Das Jahr 2024 ist bald vorbei und damit mein zweites Jahr als selfpublished Autorin.
So vieles habe ich gelernt, so viele Ideen wieder verworfen – und natürlich bin ich auch dieses Jahr ins berufliche Fettnäpfchen getreten.
Das zweite Jahr war finanziell sogar noch desaströser als das letzte. Die Herstellung meines allerersten Hörbuches hat ein extragroßes Loch in die Kasse gerissen. Dennoch habe ich mehr Einnahmen durch Käufe verbucht als im ersten Jahr, und das baut mich extrem auf.
Leider habe ich dieses Jahr bloß drei Bücher herausbringen können; die geplante Englisch-Übersetzung von »Colour & Bones – Teil 1: Erwachen« blieb auf der Strecke. Das hat viele Gründe; die meisten davon beinhalten meinen neuen Brotjob und damit verbundene, privat entstandene Hürden und Baustellen.
Ich befasse mich seit diesem Jahr ausgiebiger mit Design und Aufbereitung, damit meine Bilder nicht (immer) aussehen wie Kraut und Rüben. Gleichzeitig ziehe ich mich als Person eher aus den sozialen Medien zurück, da ich schlicht keine Kapazitäten für Drama habe.
Ich versuche laufend, die geforderten Anforderungen der Lesenden in meine Bücher miteinzubauen: Altersempfehlung & Genre direkt auf den Covers, Inhaltshinweise innerhalb der ersten Seiten, nicht mehr als x Seiten pro Kapitel, etc pp. Gleichzeitig will ich diese Thematiken dezent einführen, damit das Lesevergnügen nicht auf der Strecke bleibt und Stammkund:innen die Änderung unaufgeregter aufnehmen. Ein ewiger Drahtseilakt.
Dieses Jahr wurde meine (zu dem Zeitpunkt unvollständige) Reihe »Colour & Bones« zum ersten Mal illegal auf mehreren Piratenwebsites hochgeladen. Etwas, das ich mir nie hätte träumen lassen – schließlich bin ich doch ein winziger Fisch im Teich der Selfpublisher!
Dadurch habe ich einerseits reale Einnahmen verloren, andererseits gelernt, dass das EPUB-Format für E-Books schlicht zu wenig geschützt wird. Es lässt mich als hauptberufliche Programmiererin jedes Mal erschaudern, wenn ich daran denke, wie einfach es für Menschen ist, ein Buch in diesem Format zu stehlen; und dass von Seiten der Printgiganten nicht mehr Druck auf die Hersteller des EPUB-Formates gemacht wird, dessen Entwicklung voranzutreiben.
Dieses Jahr stand ich zum ersten Mal als Ausstellerin hinter einem Verkaufstisch voller eigener Bücher, um sie an die Leute zu bringen und bekannter zu werden. Die BuchBerlin 2024 war ein Erlebnis mit unzähligen, wichtigen Erkenntnissen – und ich bereite mich jetzt schon auf nächstes Jahr vor. An der Messe habe ich live und am eigenen Leib miterleben können, dass Autorinnen und Autoren zum Großteil einfach super unterstützende, liebe Menschen sind. Dieses absolut tolle Gefühl trage ich seither in mir und versuche, es in den sozialen Medien auch anderen Schreibenden zu vermitteln.
Zum Abschluss nur noch eines: Danke.
Danke an dich, Freund:in, dass du mein Gejammer, meine Freude, meine Zweifel und Ängste angehört, mich unterstützt hast und mir den nötigen Mut gibst, weiter zu machen.
Danke an euch, Lesende, die ihr meine Bücher kauft / ausleiht, und meine Geschichten teilt. Dass ihr Rezensionen dalasst und mich unterstützt, indem ihr mir treu bleibt. Ich hätte es mir nie träumen lassen, dass tatsächlich mehr als drei, vier Leute meine Bücher lesen wollen.
Ich freue mich auf ein weiteres, spannendes Jahr mit euch allen!